Fauna – Tiere im Zoo

Seien wir ehrlich: Als Mensch vom „Bruder Tier“ zu sprechen, klingt zynisch. Früh hat sich der Mensch abgesondert und die quasi Artgenossen mal mehr, mal weniger erbarmungslos ausgebeutet, ihre Artenvielfalt dezimiert. Abgesehen von einigen Haustierarten, die gepflegt und gehätschelt werden, ist das Verhältnis zwischen dem Menschen und Tieren stark gestört.
Dennoch ist die Tierwelt für uns faszinierend, Tierfilme erfreuen sich großer Beliebtheit, und jede größere Stadt unterhält einen Tierpark oder Zoo.
Fotografisch interessierte mich genau diese, zugegeben inszenierte Begegnung zwischen Mensch und Tier. Wie leben Tiere, die nicht als unsere Nahrung gezüchtet und oft unter prekären Umständen gehalten werden? Wie reagieren Menschen auf die Brüder und Schwestern aus der Tierwelt?
Über Jahre bin ich deshalb kreuz und quer durch die Welt gereist, um an die 70 verschiedenen Tierparks und Zoologischen Gärten zu besuchen, um Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Um es vorwegzunehmen: Die Serie sollte kein militantes Statement gegen Zoos und ähnliche Einrichtungen sein. In vielen Fällen sind solche Orte jene Archen, in denen stark bedrohte oder sogar schon fast ausgestorbene Arten überleben können.

Dennoch haben mich die Besuche traurig, wütend und hilflos gemacht. Ich habe viele traurige Augenpaare gesehen, zwar satte, aber grundtief frustrierte Tiere beobachtet und wurde immer ratloser, was oder wie man es besser machen könnte. In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert und verbessert. Die grundsätzlichen Fragen bleiben jedoch bestehen.
Entstanden sind Hunderte von Bildern, von denen ich an dieser Stelle eine kleine Auswahl präsentiere.

Denis Brudna