Invasion der Sandalen

Immer, wenn die Sonnenstrahlen den Winter vertreiben, trifft man sie erst zaghaft, später im Sommer um so häufiger an: Sandalen. Als eine der ersten Schuhformen – eine Sohle mit Riemen am Fuß befestigt – begleitet die Sandale den Menschen leider bis heute. Nach dem Fall des Römischen Reiches geriet sie in Europa in Vergessenheit, um in der Neuzeit um so heftiger ihre Auferstehung zu feiern. Gepaart mit weißen Socken gilt die Sandale als Synonym für Spießigkeit. In Kombination mit kurzen Hosen bilden Sandalen, Birkenstock-Latschen und oder auch Flip Flops eine Allianz der Geschmacklosigkeit. In den 70er Jahren wurde die Sandale zum Inbegriff des politischen Widerstandes und zum Ausdruck der Protesthaltung einer ganzen Generation. „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, meinte irgendwann Karl Lagerfeld spöttisch. Ähnliches gilt auch bei Sandalen in Verbindung mit dem oft ebenso geschmacklosen, betont legeren Outfit. Dabei ist das provisorische Schuhwerk nur ein Teil des Übels. Es sind eher die Träger, die ohne jede Selbstreflexion all das in der Öffentlichkeit präsentieren, was lieber verborgen bleiben sollte. Hemmungslos schlüpfen die Träger mit oft ungepflegten Füßen in das Schuhwerk, bar jeden Gefühls für Geschmack oder Ästhetik und stapfen und schlurfen sie durch die Gegend. Vor allem Männer verlieren, was Kleidung angeht, im Sommer offensichtlich jede Hemmung.

Dieses Buch bietet einen kleinen Ausflug in die skurrile Welt der Sandalen, der Gesundheitslatschen und ihrer Träger. Nein, schön ist es wahrlich nicht, was zu sehen ist und jeder kann selbst beurteilen, inwieweit er sie sich mit diesen Bildern des Grauens identifizieren kann.

 

Denis Brudna
Invasion der Sandalen – Defilee des schlechten Geschmacks

Ersch. bei Photonews
152 Seiten mit 75 Abbildungen
Hardcover

Preis: 25 EUR

Bestellung per Email: bestellung@photonews.de

 

Denis Brudna