Dubai

Dubai-Stadt, ein seltsamer Ort. Gefangen zwischen Gestern, Jetzt und Morgen. Anziehend und abstoßend zugleich. Millionen verbaute Betonkubikmeter, die bis zu 830 Meter in den Himmel ragen und zugleich ein großer Leerstand in der glitzernden Pracht. Wettbewerb der gigantischen Einkaufsparadiese, Wettbewerb der kleinen Geschäfte in den traditionellen Souks. Wer kann hier noch etwas verdienen?

Bis 2060 reicht das Öl. Und dann? Der Tourismus soll das nächste Öl werden. Nur bleibt offen, ob es klappen wird. Große Hotels im Nirgendwo. Eine Stadt, nicht zwingend für Fußgänger geeignet. Gebaute, gut klimatisierte Erlebnisinseln wie eine Fata Morgana.

Grüne Gärten dank der unendlichen Mühe und Energie, das viele Wasser mit immensem Aufwand zu entsalzen.

Abertausende Bauarbeiter, die unter fragwürdigen Umständen die urbanen Visionen realisieren. Nur 15 Prozent Einheimische müssen sich mit den 85 Prozent „Fremden“ aus 200 Nationen irgendwie zurechtfinden. Was mehr oder weniger funktioniert. Ein ethnisches Babylon, das sich in den modernen Metro-Zügen anschaulich manifestiert. Unzählige „Gastarbeiter“, die den Betrieb der unzähligen Hotels und Gastrobetriebe erst möglich machen. Dubai – ein anschauliches Beispiel für Ambivalenz.

Und dennoch…

Lernt man sich in den Wolkenkratzer-Schluchten und den engen Gassen der alten Stadtteile zu bewegen, ist Dubai, zumindest für einen europäischen Reisenden, ein visuelles Erlebnis. Formen, Farben und die Exotik des Orients bieten – bei gleichzeitiger temporärer Ausblendung aller wirtschaftlichen, moralischen, ethischen und ökologischen Aspekte – ein Feuerwerk an Eindrücken, was die hier präsentierten Bilder vermitteln sollen.

Denis Brudna