5 Stunden in Karlsbad

Karlsbad (Karlovy Vary) im Westen Böhmens gelegen, Kurort, Unesco-Welterbe, ist eine bemerkenswerte Stadt. Ein vormals mondäner Kurort mit heißen Quellen und Promenaden. Architektonische Schätze des Barock, Jugendstils und Klassizismus wie eine Kulisse gestapelt auf den Hängen des schmalen Tals des Flusses Tepla. Karl der IV, böhmischer König und deutscher Kaiser, hat Karlsbad um 1370 gegründet. Die Stadt gehört zu den traditionsreichsten Kurorten der Welt. Unter vielen anderen waren Bach, Beethoven, Freud, Fontane, Marx, Wagner, Liszt, Mozart und auch der Zar Peter der Große in Karlsbad zu Gast, wovon die Tafeln an den Häusern zeugen. Und das Grandhotel Pupp bot die Kulisse für den James Bond Film „Casino Royale“. In Karlsbad findet im Juli traditionell auch das Internationale Filmfestival statt.

Eine Zeitlang hatte man das Gefühl, die Stadt sei fest in russischer Hand. An die 20.000 Immobilien gehörten reichen Russen. Aufgrund der politischen Lage hat sich die Situation jedoch dramatisch geändert. Die neuen „Karlsbader“ sind hier nicht willkommen. Nur noch selten findet man kyrillisch geschriebene Mitteilungen: zu verkaufen, zu vermieten etc.

Es ist immer wieder nett, die Stadt zu besuchen. Schon als Kind mochte ich gerne über die Promenaden schlendern, in der Hand die traditionellen Karlsbader-Oblaten und manches Mal, ganz mutig, das warme, eigentlich furchtbar schmeckende Heilwasser trinken, was aus vielen Trinkquellen auf den Promenaden sprudelt. Im Juli 2023 war es wieder an der Zeit, die „Puppenstube“ Karlsbad zu besuchen. Hier sind einige fotografische Impressionen.

Denis Brudna